Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet

Warum ich bete?

Nicht weil ich Verantwortung abgeben will,
sondern weil ich Verantwortung übernehmen will
und dafür Gottes Stärkung erbitte.

Nicht weil ich mir ein Wunder erwarte,
sondern weil mir Menschen wichtig sind
und ich sie vor Gott bringen will.

Nicht weil ich mich vor Entscheidungen drücken will,
sondern weil ich Entscheidungen abwägen will
und darüber nachsinnen will.

Nicht weil ich Antworten will,
sondern weil ich Fragen habe
und sie ehrlich stellen will.

Nicht weil ich reden will,
sondern weil ich ins Gespräch kommen will
und meine Gedanken flattern lassen will.

Nicht weil ich etwas zum Angeben habe,
sondern weil so vieles in meinem Herzen ist
und ich so vieles nicht für mich behalten will.

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft
noch seine Güte von mir wendet.
Ps 66,20

Gedanken zum Wochenspruch aus früheren Jahren finden Sie hier (2023) , hier (2021) und hier (2019)

Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! 

Loben können. Das kann nicht jeder.
Zufrieden sein. Das kann nicht jeder.
Dankbar sein. Das kann nicht jeder.
Annehmen. Das kann nicht jeder.

Der Sonntag Kantate will uns dazu anregen
zu singen
zu lachen
zu tanzen
zu danken

von Neuem und immer wieder

Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! 
Offb 15, 3

Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.
Ps 98,1

Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich’s nicht glauben

thomas_wundmaleThomas ist irritiert. Der Jünger war nicht da, als Jesus den anderen erschienen ist und seine Wundmale gezeigt hat. Die Jünger haben den auferstandenen Jesus gesehen – und Thomas war nicht dabei. Er hat nicht gesehen, was die anderen gesehen haben. Und natürlich will Thomas das auch sehen. Natürlich will er erst glauben, dass Jesus auferstanden ist, wenn er das gesehen hat, was die anderen gesehen haben. Wenn er selbst die Wunden Jesu berührt hat.

Dafür wird er heute der „ungläubige Thomas“ gescholten. Ich finde: zu Unrecht. Man tut diesem Jünger Jesu unrecht, wenn man in ihm nur den ungläubigen Jünger sieht. Er ist nicht einfach der „ungläubige Thomas“. Er ist einfach der Jünger, der es eben auch genau wissen will, der nachfragt. Thomas ist schlicht ein Realist. Einer der Klarheit will. Er ist nicht der geborene Zweifler, sondern einer, der wissen will, was Sache ist.

Thomas kann uns etwas darüber sagen, wie Glaube funktioniert. Dass Glaube immer im eigenen Kopf und im eigenen Herzen beginnt.

Das ist ihm wichtig, diesem Thomas, weil er eben gläubig ist – und wissen will, woran er glauben kann und darf. Bei dem Bild, das Thomas von Jesu Tod hatte, hat sich etwas verändert. Eine neue Perspektive ist dazugekommen. Sein Glaube hat sich verändert – aus dem Dunkel des Todes ist das helle Licht der Auferstehung geworden. Auferstehung, das hat Thomas erlebt, hat immer mit einem selbst zu tun.

Thomas aber sprach zu ihnen:
Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe
und lege meinen Finger in die Nägelmale
und lege meine Hand in seine Seite,
kann ich’s nicht glauben.

Joh 20,25

Bild: Dieter Schütz/pixelio.de

Christus spricht: Ich bin der gute Hirte

Knapp sind sie nicht gesät,
die Hirten unserer Zeit.
Überall sind sie zu vernehmen:
Kluge Menschen, kluge Sätze.

Knapp sind sie nicht gesät,
die Hirten unserer Zeit.
In NGOs kann man sie finden,
in klugen Büchern sowieso.

Knapp sind sie nicht gesät,
die Hirten unserer Zeit.
Klug sind sie, entschlossen
ungeduldig und nervös.

Allein an den Schafen fehlt es.

Für Bachs Kantate „Ich bin ein guter Hirte“ einfach auf den YouTube-Link klicken: 

Christus spricht: Ich bin der gute Hirte.
Meine Schafe hören meine Stimme,
und ich kenne sie und sie folgen mir;
und ich gebe ihnen das ewige Leben.

Joh 10,11.27-28

Thomas aber war nicht bei ihnen, als Jesus kam

thomasThomas hat es verpasst. Als Jesus zu den Jüngern kam, durch die verschlossene Tür, da war er nicht da.

Die anderen Jünger erzählen ihm, was sie erlebt haben. Kein Wunder: dieses Wunder will er auch sehen.

Und er darf es auch sehen. Er sieht die Wunden, wie auch zuvor die anderen Jünger. Ob er wirklich Jesu Wunden berührt hat – in der Bibel steht nicht, ob Thomas die Aufforderung Jesu tatsächlich auch in die Tat umgesetzt hat. Erzählt wird, dass Thomas bekannt hat: „Mein Herr und mein Gott.“

Dass Thomas mit dem Attribut „ungläubiger Thomas“ versehen worden ist, nur weil er sehen wollte, was die anderen Jünger bereits gesehen haben, tut ihm unrecht. Sonst müsste man ja alle Jünger als ungläubig bezeichnen – schließlich hat Jesus allen seine Wundmale gezeigt.

Thomas ist einer, der für sich klar haben will, was Sache ist. Falsch ist das nicht. Im Gegenteil. Glaube braucht Zweifel. Aber genauso gilt: Zweifel braucht Glaube, worüber will man sonst Fragen stellen?

Thomas aber, einer der Zwölf, der Zwilling genannt wird,
war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 
Joh 20,24

Hier geht es zu meiner heutigen Predigt zu Joh 20,19-20.24-29 in Spaichingen

Bild: pixabay.com

Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn

auferstehungDa geht einiges erst einmal hin und her, bevor klar ist was Sache ist. Bevor klar ist: Jesus ist auferstanden. Die Frauen glauben ihren eigenen Augen nicht. Die Jünger glauben den Frauen nicht.

Doch nach und nach wird ihnen allen klar, was da geschehen ist. Das Wunder der Auferstehung braucht seine Zeit, bis es sackt

Jesus hat eine Tür geöffnet.  Der Stein vor dem Grab ist weggerollt. Das Grab ist offen. Trauer verwandelt sich in Freude. Stück für Stück. Und sie beginnen zu reden, über das, was da geschehen ist. Endlich.

Da wurden ihre Augen geöffnet, 
und sie erkannten ihn.
Lk 24,31 

Und sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich

Hisilicon BalongDas Grab ist offen. Der große Stein ist weggewälzt. Und doch: Trauer und Hoffnungslosigkeit bleibt bei den Frauen. So als ob nichts gewesen wäre.

Sie sehen einen Jüngling im Grab, mit einem weißen, langen Gewand. Ob sie darüber nachdenken, dass das ein Engel sein könnte? Sie hören: Jesus ist nicht hier. Er ist auferstanden. Und doch: Sie glauben es nicht. Trauer und Hoffnungslosigkeit bleibt bei den Frauen. So als ob nichts gewesen wäre.

Sie rennen weg. Weg von dem Grab. Sie zittern vor Entsetzen. Was ist da nur geschehen?

Der Stein ist weggewälzt. Sie schweigen. Noch.

Hisilicon Balong

Und sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich.
Mk 16,8

Bilder: Grab auf dem Friedhof Nagold

Anderen hat er geholfen, sich selbst aber kann er nicht helfen

vorhangDie Soldaten machen sich über ihn lustig. Spucken ihn an. Jesus, König der Juden.

Die Gelehrten machen sich über ihn lustig. Lachen ihn aus. Jesus, König von Israel.

Die beiden Räuber machen sich über ihn lustig. Beschimpfen ihn. Was für ein Spinner.

Und dann stirbt Jesus.

Finsternis herrscht, ein Erdbeben, der Tempel im Vorhang: in zwei Teile zerrissen. Hinter all dem versteckt sich eine Botschaft: Gott hat sich offenbart. Den Soldaten zum Trotz. Den Gelehrten zum Trotz. Den Räubern zum Trotz.

Sich selbst hat Jesus nicht geholfen. Anderen schon.

Sicher ist sicher: Das Grab wird versiegelt, Wachen positioniert.

Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen.
Mt 27,42

Bild: pixabay.com

Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht!

Jesus betet.

Gleich mehrmals schlafen die Jünger ein, während Jesus betet. Dreimal. Dreimal kräht später dann der Hahn.

Die Augen fallen den Jüngern zu. So lange betet Jesus. So spät ist es geworden.

Furcht und Angst haben Jesus im Griff. Er zieht sich allein zurück. Drei seiner Jünger sagt er, sie sollen wachen. Drei. Wieder diese Zahl. Es ist keine Glückszahl. Die Unterstützung bleibt aus. Jesus betet nicht nur allein, um die Zeit zu überstehen. Er bleibt auch allein. So lange, bis er sagt:

Die Stunde ist gekommen.

Meine Seele ist zu Tode betrübt.
Bleibt hier und wacht!

Mk 14,34

Buchrezension: Bibel heute – Bäume

bh_bäumeDie aktuelle Ausgabe einer Zeitschrift, in die ich immer wieder gerne schaue, möchte ich heute vorstellen: Bibel heute.

Die Zeitschrift ist eine von drei Zeitschriften, die das katholische Bibelwerk zur Bibel herausgibt.

Da ist „Bibel und Kirche“, das eher einen wissenschaftlichen Anspruch hat, aber auch für Laien gut lesbar ist. Es behandelt theologische Themen, geht in die Tiefe

Dann gibt es „Welt und Umwelt der Bibel“ – eine ebenso gut gemachte Zeitschrift. Hier werden geschichtliche und archäologische Themen aufgegriffen. Dabei stehen zum Teil biblische Personen (David, Jesus in der Kunst, Abraham usw.) im Vordergrund, zum Teil aber auch biblische und geschichtliche Themen. Die Ausgaben sind reich bebildert und haben viele Übersichts-Blöcke.

Die dritte Zeitschrift im Programm ist „Bibel heute“. Sie ist so etwas wie „Bibel und Kirche“ light. Die Hefte sind thematisch ausgerichtet, haben Bibel und Glaube im Blick. Die Texte sind vergleichsweise kurz und gut lesbar. Es sind eher so etwas wie Fundgruben für den eigenen Glauben.

Nehmen wir die aktuelle Ausgabe: „Bäume“. Da finden sich Zahlen zu Bäumen in der Bibel. 31 kommen in der Bibel vor. Ebenso eine Zusammenstellung von biblischen Zitaten zu Bäumen. Schließlich werden die Bäume der Bibel mit ihren botanischen Merkmalen noch vorgestellt, zusammen mit der entsprechenden Bibelstelle.

Etwas genauer werden vier Bibelstellen beleuchtet: die Jotamsfabel, die als politische Fabel erklärt wird, dann Senfstaude und Feigenbaum bei Jesus, was es bedeutet, wenn in der Bibel Olivenbäume und Dattelpalmen zerstört werden sowie die Bedeutung des Baums des Lebens in Schöpfungsgeschichte und Offenbarung.

Den persönlichen Bezug zum Thema Bäume stellen Texte über die Bedeutung des Waldes und die Wahrnehmung einer Baum-Skulptur dar. Auch ein Baum-Activity-Spiel wird vorgestellt – das allerdings nur bedingt umsetzbar ist.

Somit hat „Bibel heute“ eine interessante Mischung an informativen und an spirituellen Texten und ist graphisch ansprechend umgesetzt.

Bibel heute: 
Bäume 
Heft 237
1. Quartal 2024
Katholisches Bibelwerk
 

Hier geht es zum Katholischen Bibelwerk 

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten