Etwas aus der Zeit gefallen ist es schon, dieses Bild, das Jesus verwendet, um seinen Zuhörern etwas vom Reich Gottes zu erzählen. Die Saat kommt in den Boden, und fertig ist es. Dem Menschen bleibt nur zu warten, alles andere geschieht automatisch.
Gut, es ist ein Bild aus der Landwirtschaft. Es ist keine Gärtnerei gemeint und erst recht kein Hobbygärtner, der die Pflanzen jetzt im Februar beginnt zu ziehen, damit sie im Frühjahr groß genug sind, um ins Freie oder ins Gewächshaus gepflanzt zu werden.
So sehr in der Landwirtschaft inzwischen gedüngt wird: das tägliche Gießen des Hobby-Gärtners gibt es auf Äckern und Feldern nicht. Gedüngt wird zwar, auf dass die Ernte so reich wie möglich ausfällt, doch – noch? – ist das Wetter dafür verantwortlich, was aus dem Saatgut wird.
Abwarten ist also die Devise, was das Reich Gottes angeht. Wer gesät hat, kann sich zurücklehnen und Tee trinken. Oder was auch immer. Auf Gott hören, sein Herz für die Botschaft Gottes öffnen, dass kann nur jeder selbst.
Unsere Bibelstellen befreien auch von dem Zwang, den es in manchen christlichen Gemeinden gibt, immer an sich selbst arbeiten zu müssen, weil man für Gott nie gut genug sein kann. Wer Gottes Reich sucht, dem wird alles von ihm hinzugefügt, heißt es im Lied 182 des evangelischen Gesangbuchs.
Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Feld wirft: von selbst bringt die Erde Frucht.
Lk 2,26ff.
Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.
Hebr 3,15
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