Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre

Der Teufel sieht anders aus, als wir ihn uns vorstellen. Ganz anders.
Allein an seinen Werken kann man ihn erkennen.
Wo Hass gesät wird,
wo Gewalt herrscht,
wo Angst und Verzweiflung alles überdecken:
da ist der Teufel am Werk.

An seinen Werken kann man ihn erkennen.
Wer aber den Werken des Teufels etwas entgegensetzen will, der muss klüger sein, aber genauso entschlossen auftreten für Liebe, Hoffnung und Gemeinsamkeit.

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
1 Joh 3,8

Meine Predigt zu Mt 4,1-11 vom heutigen Sonntag Invocavit (Jesu Versuchung in der Wüste) ist hier zu finden .

Ältere Besinnungen von mir zu dem Wochenspruch finden sich hier und hier .

Das ist die Botschaft, die ihr gehört habt von Anfang an: dass wir uns untereinander lieben sollen, nicht wie Kain …

Der Krieg zwischen diesen Völkern ist eine Wiederholung der Sünde Kains, der seinen eigenen Bruder aus Eifersucht tötete“, sagt der orthodoxe Metropolit von Kiew und der ganzen Ukraine über den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Ein Bruderkrieg, „nicht zu rechtfertigen, weder vor Gott noch vor den Menschen“.

Nicht wie Kain – so heißt es im 1. Johannesbrief auf die Frage, wie Gottes Kinder leben sollen. Nein, nicht wie Kain. Gottes Kinder lieben den Bruder wie auch die Schwester, sie tun Gerechtigkeit, helfen wo Not ist. Gottes Kinder führen keine Kriege.

Nicht wie Kain – so beschwört es der 1. Johannesbrief, weil die ersten Christen sich verloren in ihrer Welt fühlen, wo die Welt sie nicht erkennt, wie sie auch Jesus nicht erkannt hat.

Nicht wie Kain – so lautet die Forderung im 1. Johannesbrief, Versuchungen gilt es zu widerstehen, man darf ihnen nicht nachgeben in dieser Welt, wo Teuflisches sich allzu leicht Bahn bricht.

Nicht wie Kain – so ist der tiefe Wille, die Sehnsucht im 1. Johannesbrief, sondern wie ein Kind Gottes sollen wir leben. Wir sollen Gottes Gebote halten, denn wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm (1. Joh 3,24).

Nicht wie Kain – so lautet die Hoffnung im 1. Johannesbrief, denn die Werke des Teufels werden erkannt und sie werden benannt. Er kann nicht im Unsichtbaren agieren, er ist nicht unantastbar. Der Teufel, ein Fürst dieser Welt: ein Wörtlein kann ihn fällen, heißt es in Martin Luthers Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“.

Nicht wie Kain – das beschwört ein dualistisches Gemälde in Schwarz und Weiß herauf, das uns nicht vergessen lassen darf, dass Gott Kain nicht dem Tod preisgegeben hat. Weil Hass, Vergeltung, Barbarei und Gewalt egal von welcher Seite niemals den Weg zum Frieden ebnet.

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, 
dass er die Werke des Teufels zerstöre.
Denn das ist die Botschaft, die ihr gehört habt von Anfang an,
dass wir uns untereinander lieben sollen,
nicht wie Kain…

1. Joh 3, 8.11f.

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre

Der Wochenspruch, der uns in der kommenden Woche begleiten soll, klingt mittelalterlich. Ja, er könnte gut und gerne ersetzt werden.

Liest man den 1. Johannesbrief, so kann man selbst diese Arbeit tun. Denn – so wird aus dem Kontext des Briefes deutlich: gemeint ist nichts anderes als die Sünde, die zerstört werden soll. Sünde lässt sich im Johannesbrief ineinssetzen mit dem, was der Teufel will. Dagegen ist es die Gerechtigkeit, die im Johannesbrief mit Gott in Verbindung gebracht wird. Der Gerechtigkeit tut, wer seinen Bruder liebt, der ist von Gott, kann man bei Johannes nachlesen. Bei uns ist eine fremde Macht bemüht, um das, was uns von Gott trennt, zu beschreiben. Es sollte wohl eine Hilfestellung für die eigene Vorstellung sein, wenn statt von der Sünde vom Teufel die Rede ist.

Erlauben Sie mir, dass ich versuche, den Teufel einmal in unsere Vorstellungswelt hineinzunehmen.

Der Teufel ist los.

Er trägt Masken, unter denen ich ihn kaum erkenne.
Er trägt das Häs von Mitleid und Barmherzigkeit
und es sieht aus, als ob es ihm auch passt.
Er sieht nicht einmal schick aus.
Der Teufel trägt kein Prada.
Mitunter sieht man ihn auch tragen
die Kutte Martin Luthers.
Verwandlungsfähig ist er.
Sogar in Talkshows kauft er sich ein,
um nicht zu sagen, was er denkt.

Der Teufel ist los. Und nur an seinem Lachen lässt er sich erkennen.

Gib acht: der Teufel ist los.

 

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
1 Joh 3,8

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