Der Herr gebietet dem Segen – was müssen das für Zeiten sein wo ein Segen allein nicht ausreicht
wo der Segen noch in Bewegung gesetzt wird, das Ziel ins Navigationsgerät eingegeben wird, damit Misstrauen und Unsicherheit besiegt werden, damit Leben gelingt im neuen Land.
Was brauchen wir an Sicherheit und Vertrauen damit Leben gelingt im neuen Jahr? Das Wissen um die Zeit, die nicht in unserer Hand liegt? Das Wissen um die Ewigkeit Gottes?
„Wer daran glaubt alle Gefahren nur auf sich selbst gestellt zu überstehn, muss einsam werden und mit den Jahren auch an sich selbst zugrundegehn„, singt Hannes Wader in seinem Lied „Gut, wieder hier zu sein“.
Vertrauen wir darauf, dass wir nicht auf uns selbst gestellt sind nicht auf uns allein zurückgeworfen werden im neuen Jahr und immerdar
Ein gutes neues Jahr!
Der Herr wird gebieten dem Segen, dass er mit dir sei in deinen Scheunen und in allem, was du unternimmst, und wird dich segnen in dem Land, das dir der Herr, dein Gott, gibt. 5. Mose 28,8
Meine Zeit steht in deinen Händen. Ps 31,16
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Hebr 13,8
Das Jahr ist zu Ende. Kaum jemand wird es sich zurückwünschen. Ein Jahr voller Ungewissheiten, voller Sorgen und voller Einschränkungen. Die Corona-Pandemie hat unser Leben ordentlich durcheinandergewirbelt.
Und gerade weil 2020 so ein besonderes Jahr war, sollten wir uns die Zeit nehmen, noch einmal darüber nachzudenken, was im vergangenen Jahr alles passiert ist und was mit uns passiert ist.
Der Apostel Paulus gibt uns einen Rat mit auf den Weg: Prüfe alles, behalte das Gute. Gab es das Gute im Jahr 2020? War etwas gut an diesem Jahr? Gib es etwas, was bewahrt werden sollte? Sechs Punkte möchte ich hier nennen:
Kreativität und Erfindungsreichtum: Die Pandemie hat viele dazu gezwungen, ihre Routine aufzugeben, nach anderen Lösungen zu suchen. Diese Bereitschaft, die Initiative zu ergreifen, statt einfach abzuwarten, sollten wir auch mit ins Jahr 2021 nehmen.
Wertschätzung und Respekt: Die Wertschätzung von Arbeit und der Respekt vor den ganz unterschiedlichen Formen von Arbeit gehört für mich zu dem, was ich mitnehmen möchte ins neue Jahr. Ob es sich in den nächsten Jahren auch in der Bezahlung zeigen wird, dass jede Art von Arbeit wertvoll ist?
Entschleunigung: In manchen Berufen brachte das vergangene Jahr eine Entschleunigung, Stressabbau mit sich. Wie wichtig es ist, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, und vor allem: wie gut das tut – das nehme ich mit nach 2021.
Natur und Umweltschutz: Wir können nicht gegen die Natur leben. Wir müssen wieder lernen, mit der Natur zu leben. Müssen in den kommenden Jahren Veränderungen wagen.
Risikogruppen: Es gibt gesellschaftliche Gruppen, die besonderes Augenmerk verlangen, weil Nähe und Kontakt für sie lebenswichtig ist und nicht einfach ausgesetzt werden kann. Auch wenn es zum Teil sehr lange gedauert hat, bis hier neue Wege gegangen wurde, so bleibt doch die Erkenntnis, dass alte Menschen, aber auch Kinder – ich formuliere es bewusst drastisch – verwahrlosen, wenn man zu ihnen auf Distanz geht.
Achtsamkeit: Wenn es mir gelingt, genauer auf mich selbst zu schauen, dann gelingt mir dies auch leichter bei meinen Mitmenschen. Es waren nicht nur die Sorgen, die wir uns gemacht haben, die zu einer neuen Achtsamkeit im Umgang miteinander geführt haben. Für Achtsamkeit gegenüber unseren Mitmenschen sorgte auch, dass wir in der Zeit der Kontaktbeschränkungen stärker zu uns selbst gefunden haben. Solch eine Achtsamkeit wird uns auch in den kommenden Jahren gut tun, wenn Corona ad acta gelegt sein wird.
In so vielen Bereichen sind wir im vergangenen Jahr über uns hinausgewachsen. Das sollten wir nicht vergessen.
.Hier noch der Link zu einer online-Andacht zum Jahreswechsel, an der ich mitgewirkt habe und in der sich einige der oben ausgeführten Gedanken wiederfinden:
Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder und Schwestern: Weist die Nachlässigen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen, seid geduldig mit jedermann. Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann. Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. Prüft aber alles und das Gute behaltet.
Es tut manchmal gut, Impulse von außen zu bekommen. Und es tut manchmal gut, sich ihnen regelmäßig zu unterwerfen.
So ein Impuls ist für mich die Zeit um Silvester.
Ich habe mir angewöhnt, das alte Jahr Revue passieren zu lassen, bevor es verwelkt dem Schatten gleich entflieht.
Welche Ereignisse waren in diesem Jahr prägend?
Wie hat sich die Welt um mich herum verändert?
Was hat mich beschäftigt?
Welche Ereignisse waren für mich prägend?
Von wem habe ich Abschied genommen?
Wer ist mir fremder geworden, wer näher gekommen?
Welche Entscheidungen habe ich getroffen, welche vermieden?
Was habe ich in die Wege geleitet, was verschoben?
Wer wird mich in diesem Jahr gut in Erinnerung haben, wer nicht?
Was bleibt von diesem Jahr?
Der Mensch, von der Frau geboren, an Tagen arm, mit Sorgen gesättigt, wie eine Blume blüht er und verwelkt, entflieht dem Schatten gleich, bleibt nicht bestehen. Hiob 14,1f.
„Unfriede herrscht auf der Erde / Kriege und Streit bei den Völkern“ – so heißt es in einem Kirchenlied aus dem Jahr 1969. „In jedem Menschen selbst herrschen Unrast und Unruh ohn‘ Ende“ geht das Lied in der zweiten Strophe weiter. Wer innere Unruhe spürt, der erlebt den Unfrieden hautnah. Das übertriebene Aufgeregtsein, die innere Unruhe, die dazu führt, dass man nicht schlafen kann. Oder die innere Unzufriedenheit, die einen beschäftigt. Hören Sie doch nochmal in das Lied hinein und achten Sie auf die Melodie. Ich weiß, die Aufnahme, die ich eingebettet habe, ist nicht die beste. Aber es gibt tatsächlich auf youtube nur wenige Aufnahmen von dem Lied – obwohl es meiner Meinung nach eines der schönsten Gesangbuchlieder ist.
Es wird Ihnen beim Hören gleich auffallen, wie sehr die Töne springen – bis, ja bis der Refrain einsetzt: Friede soll mit euch sein, Friede für alle Zeit! Und schon wirkt die Melodie getragener, ruhiger, entspannter. Unruhe und Friede passen genauso wenig zusammen wie Krieg und Friede.
„Suche Frieden“ ist nun die Aufforderung des Psalmworts, das zur Jahreslosung 2019 bestimmt worden ist . „Suche Frieden“ klingt einfacher, als es ist. „Suche Frieden“ das heißt: mit sich selbst im Einklang sein, sich nicht von Sorgen zerfressen lassen, sich nicht selbst unnötig auf Streit einlassen, mit sich selbst zufrieden sein, andere nicht beneiden. Ein paar Möglichkeiten, Frieden mit sich selbst zu finden, habe ich hier als Wort-Cloud zusammengestellt:
„Suche Frieden“ heißt also: sich selbst erkunden und erkennen, was einem selbst hilft, das eigene unruhige Herz zu beruhigen.
Das hebräische Wort für Frieden, Schalom, verbindet mit dieser inneren Ruhe sehr viel. Schalom mein Ruhe, Zufriedenheit, Harmonie, aber auch Gesundheit und Gewaltfreiheit. Das harmonische Miteinander in der Schöpfung (und mit der Schöpfung) ist das Ziel von Schalom.
„Suche den Frieden und jage ihm nach“ meint damit: Lass dich nicht von inneren oder äußeren Einflüssen zermürben und irremachen, sondern sorge dich um dich selbst und gehe immer mit innerer Ruhe an dich und an die Welt heran.
Wenn Sie Lust haben, sich der Jahreslosung musikalisch zu nähern, habe ich hier mehrere Lieder zusammengestellt.
Das erste Video ist vom Inhalt her etwas einfach und hat als Schwerpunkt den Frieden, genauer gesagt den Frieden in Gott.
Das zweite Video sieht die Menschen als zum Frieden geschaffen an.
Das dritte Video geht etwas freier mit der Jahreslosung um und fragt nach der Sichtbarkeit Gottes in der Welt und nach der Sichtbarkeit des Friedens Gottes mitten unter uns.
Das vierte Video bezieht sich nicht direkt auf die Jahreslosung, sondern ist eine „Liedpredigt“ zum Thema Friede – unterschiedliche Lieder sind aneinandergereiht, das letzte Lied (ab Minute 10) ist „Unfriede herrscht auf der Erde“, das ja schon am Anfang der heutigen Gedanken zur Jahreslosung zitiert wurde.
Suche Frieden und jage ihm nach! Psalm 34,15
Wochenspruch zum Neujahrstag:
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Hebr 13,8