Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat

Unser Glaube
worauf vertrauen wir? was ist uns wichtig? was gibt uns Kraft? was leitet uns?

ist der Sieg
was bestärkt uns? was gibt uns Selbstbewusstsein? wo ist meine Gewissheit gewiss?

der die Welt
wo leben wir? wo endet unsere Welt? Was ist unendlich? was unterscheidet meine Welt von deiner Welt?

überwunden hat.
wo will ich leben, wenn nicht hier? was zieht mich hoch, was zieht mich nach unten? wonach sehne ich mich? wie stelle ich mir Transzendenz vor?

Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.
1. Joh 5,4

Er sah eine Leiter auf die Erde gestellt, deren Spitze den Himmel berührte

img_20190729_203351.jpgDie Leiter in den Himmel, von der Jakob träumte, dürfte anders ausgesehen haben, als diese Leiter. Schließlich gehen auf ihr Engel auf und nieder.

Jakob deutet seinen Traum sofort, nachdem er aufgewacht ist: Er hat – ohne es zu wissen, am Ort Gottes übernachtet. Ein Ort, wo Himmel und Erde sich berühren, die Pforte des Himmels.

Die Begegnung mit dem Heiligen lässt Jakob jedoch nicht jubeln – sie versetzt ihn vielmehr in Furcht. Wie schön Jakobs Traum auch war: vor dem Heiligen hat er Respekt. Ein heiliger Ort ist kein Ort wie jeder andere. Die überraschende Gottesbegegnung wirft Jakob ziemlich aus der Bahn.

Spüren wir heute auch noch solch einen Schauer?
Gott ist uns näher gekommen, auch durch Jesus Christus. Der ferne, unheimliche und undurchschaubare Gott widerspricht unserem heutigen Gottesbild fundamental. Und doch hat dieses Gottesbild auch heute nichts von seiner Relevanz verloren.

Es wäre gut, sich hin und wieder daran zu erinnern, dass Gott mehr ist als ein zustimmend nickendes Alter Ego von uns selbst.
Es wäre gut, wenn dieser Gott, an den wir glauben, sich hin und wieder so in unser Leben einmischt, dass wir überrascht aufblicken.
Es wäre gut, sich hin und wieder bewusst zu machen, dass Gott anders sein kann, als wir ihn uns vorstellen.
Es wäre gut, sich immer wieder daran zu erinnern, dass unser Glaube nicht von dieser Welt ist, sondern auf eine zukünftige Welt verweist und deshalb mehr von uns will, als dass wir uns auf der Erde häuslich einrichten.

 

 

Da träumte Jakob: Er sah eine Leiter auf die Erde gestellt,
deren Spitze den Himmel berührte.
Engel Gottes stiegen an ihr auf und nieder. 

Jakob erwachte aus seinem Schlaf und sprach:
Wahrlich, der Herr ist an dieser Stätte und ich wusste es nicht!
Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes und die Pforte des Himmels! 

Gen 28, 12.16.17

Unser Glaube ist der Sieg,
der die Welt überwunden hat. 

1. Joh 5,4

Die Auslegung von 1 Joh 5,4 aus dem vergangen Jahr ist zum Nachlesen hier zu finden.

Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat

Die Welt überwinden?Handstand

In einer Zeit, in der es uns hier in Deutschland gut geht – einfach nur gut geht! – kann man über solch einen Wunsch einfach nur lächeln. Wir sind geerdet, und uns geht es gut. Wir haben mehr als wir zum Leben brauchen. Wir können gut leben.

Und nun schneit also Jesus in unser Leben hinein und will, dass wir diese Welt überwinden. In Israel, zur Zeit Jesu, ist dieser Wunsch verständlich. Eine fremde Staatsmacht hat das Sagen im eigenen Land übernommen, die Römer sagen, wo es lang geht, sogar in religiösen Fragen. Kein Wunder, dass sich da die Sehnsucht nach einem Messias Bahn bricht, der das Land von der Besatzungsmacht erlöst.

Von solch einer Sehnsucht sind wir heute, im Jahr 2018, in Deutschland meilenweit entfernt. Wenn einige bei einem Anteil von ca. 6 Prozent Muslimen die Islamisierung Deutschlands sehen, wenn einige Angst vor der Überfremdung Deutschlands haben: mit der Sehnsucht nach einem Messias hat das nichts zu tun. Eher schon mit der eigenen Begrenztheit.

Das Christentum, das macht der Wochenspruch für die kommende Woche deutlich, ist keine „geerdete“ Religion – und sie ist keine Religion, die sich begrenzen lässt. Selbst Jesus bildet da keine Ausnahme. In der Erzählung über die Begegnung Jesu mit einer Griechin aus Syrophönizien (Mk 7,24-30) muss auch Jesus seine Grenzen überdenken und heilt schließlich deren Tochter, auch wenn sie nicht zum „Hause Israel“ gehört.

Diese Welt überwinden, das heißt: die eigenen Grenzen wahrnehmen und überdenken und erkennen, dass die eigene Sicht der Dinge immer begrenzt ist. Gemeint ist keine Überwindung der Welt im Sinne einer Weltflucht, keine arrogante Abgehobenheit. Stattdessen die Erkenntnis: diese Welt besteht aus mehr aus nur mir und aus mehr als dem, was materiell wahrnehmbar ist.

Unser Glaube ist der Sieg,
der die Welt überwunden hat. 

1. Joh 5,4

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