Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe

Meine 10 Gebote 

  1. Es ist immer mehr möglich, als du denkst.
  2. Geh nicht durchs Leben als ob es nur dich allein gibt.
  3. Hinterlasse Fußspuren.
  4. Hab Vertrauen in Gott.
  5. Hör nicht auf, verrückte Sachen zu machen.
  6. Tu das, was du am besten kannst.
  7. Triff dich mit netten Menschen.
  8. Sei für andere da.
  9. Lass die Sonne in dein Herz
  10. Mach dir nicht zu viele Regeln.

Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt,
dass der auch seinen Bruder liebe.

1 Joh 4,21 

Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe

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Gott lieben heißt: seinen Bruder lieben.

Gott lieben heißt: in seinem Nächsten ein Geschöpf Gottes entdecken.

Gott lieben heißt: sich auf seinen Nächsten einlassen. 

Gott lieben heißt: Gottes Gerechtigkeit in diese Welt bringen. 

Gott lieben heißt: sich Flügel wachsen lassen. 

 

Dies Gebot haben wir von ihm,
dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.
1 Joh 4,21

Dieses Gebot haben wir, dass wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe

Glaube und Werke gehören zusammen – der Verfasser des Jakobusbriefs stellt ausführlich dar, warum beides voneinander getrennt nicht zu haben ist. Nur zu glauben – das geht nicht. Nur Gutes tun – auch das geht nicht.

Als Gleichnis begegnet uns diese Erkenntnis in der Geschichte vom barmherzigen Samariter. Die Frommen sehen sich außerhalb der Gemeinschaft, und sollten doch Teil von ihr sein. Ausgerechnet ein Samariter, ein Anhänger also der Religionsgemeinschaft, die die Einhaltung der Tora einfordern, lässt die Gesetze – vor allem das, dass man als Tempeldiener nicht mit Blut in Berührung kommen darf – außer Acht. Wer Gott liebt, liebt auch seinen Nächsten. So wendet sich Jesus mit seinem Gleichnis vom inszenierten Glauben ab.

Wir sollten dies nicht allzu schnell als altbekannte Wahrheit abhaken.

Vielleicht stehen wir heute nicht mehr so sehr in der Gefahr, dass die Kirche sich in Gedankenkonstrukte zurückzieht und den Menschen und seine Belange vernachlässigt. Dafür aber stehen wir heute in der Gefahr, dass wir unsere Taten „outsourcen“, anderen überlassen wie etwa der Diakonie. Ja, auch der barmherzige Samariter hat den Wirt bezahlt, um den Verletzten weiter zu behandeln. Aber er selbst hat den ersten Schritt getan.

Wir lehnen uns heute sehr gerne zurück, verweisen auf Spenden und unsere Steuergelder als Basis unserer guten Taten, die dann von anderen ausgeführt werden. Immer kann das nicht funktionieren.

So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber. 
So seht ihr nun, dass der Mensch auch durch Werke gerecht wird, nicht durch Glauben allein.
Jakobus 2, 17.24

Und dies Gebot haben wir von ihm,
dass, wer Gott liebt,
dass der auch seinen Bruder liebe.

1. Joh 4,21

Meinen etwas anderen Zugang zum Wochenspruch aus dem vergangenen Jahr kann man hier nachlesen.

Dieses Gebot haben wir von ihm, dass wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe

Es ist ein Automatismus, der hier beschrieben wird: wer Gott liebt, der liebt auch seinen Bruder. Da gibt es kein Wenn und Aber: beides gehört zusammen. Die Erkenntnis, dass der Mensch ein Gemeinschaftswesen ist, zieht sich von der Schöpfungsgeschichte an durch die Bibel. Ich finde es faszinierend, dass sogar die Rechtstexte des Alten Testaments von dieser grundlegenden Erkenntnis geprägt sind. Der Schutz des Schwachen hat absolute Priorität.

Für den Verfasser des 1. Johannesbriefes ist dieses Gebot das Ende einer Argumentationsreihe:

– Gott ist Liebe; wer liebt, kennt also Gott 
– aus Liebe hat Gott seinen Sohn zu den Menschen geschickt 
– als Zeichen für Gottes Liebe sollen wir uns untereinander lieben 

Tasiilaq-Kirche-800pxDie Liebe ist also der Anker Gottes auf Erden. Spannend ist hierbei, dass man dem unsichtbaren Gott in der Liebe der Menschen zueinander begegnen kann.  Die Menschen also können Gottes Boten auf Erden, Gottes Engel, werden.

In der letzten Sendung von „Neo Magazin Royale“ war die Buchautorin Julia Shaw bei Jan Böhmermann zu Gast. Zwar hat mich Julia Shaw mit ihren Ansichten so gar nicht überzeugt, einen Punkt von ihr fand ich aber sehr treffend. Ihre Antwort auf die Frage, wie man böse Menschen erkenne – und böse Menschen sind Menschen, die ihre Mitmenschen nicht lieben –  lautete sinngemäß: „Ich schaue mir an, wie jemand mit dem Kellner im Restaurant umgeht. Daran erkennt man, wie jemand seine Mitmenschen behandelt.“

Keine schlechte Methode. Nur wer den Menschen nicht als Menschen sieht, kann sich erlauben, seine Mitmenschen abschätzig zu behandeln, weil sie – scheinbar – in der Hierarchie niedriger anzusiedeln sind oder einfach weil sie angestellte sind. Wer den Menschen nicht mehr sieht, weil er eine Dienstleistung bezahlt, der liebt Gott nicht, der kennt Gott nicht.

Präsentiert wird uns diese Erkenntnis im 1. Johannesbrief nicht als Glaubenssatz, sondern als Gebot: Um Gottes willen sollen wir wohlwollend gegenüber unseren Mitmenschen sein. Eigentlich ist das machbar. Eigentlich.

Und dies Gebot haben wir von ihm,
dass, wer Gott liebt,
dass der auch seinen Bruder liebe.

1. Joh 4,21

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