Hast du recht, dass du so zornig bist?

Gott fragt.
Zweimal fragt er Jona:
Hast du recht, dass du so zornig bist?

Gott will,
dass Jona selbst drauf kommt:
Nein, ich habe nicht recht.
Ich muss nicht zornig sein.
Ich muss mich nicht darüber ärgern,
dass es anders läuft als ich dachte.

Glaube besteht aus Suchbewegungen.
Nicht nur bei Jona.
Auch bei uns.

Hast du recht, dass du so zornig bist? 
Jona 4,4 und 4,9

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen
und selig zu machen, was verloren ist.
Lk 19,10

Hier geht es zu den Gedanken zum Wochenspruch Lk 19,10 aus dem Jahr 2020  und 2019.

Meine Predigt zu Jona 4,1-11 im Gottesdienst in Geisingen am heutigen 25.6.23 findet sich hier.

Gelobt sei Gott, der uns zu einer lebendigen Hoffnung wiedergeboren hat

scheunentor

Da ist diese Tür. Groß und weit ist sie und man weiß sofort: das war einmal ein Bauernhaus. Eine Scheunentür zu öffnen ist etwas anderes als eine Haustüre aufzuschließen. Die Ernte wird eingefahren, die Maschinen und Fahrzeuge werden verstaut. Da ist viel Platz notwendig und ein hohes, breites Tor. 

Auch unsere Kirchentüren sind hoch und breit. Es sind Portale, keine Türen. Das hat seinen Grund. Die großen Türen, die sich so weit öffnen lassen, sind die bildgewordene Einladung.

Wem öffnen wir unsere Türen? Wir entscheiden, wem wir die Tür aufmachen, wen wir in unser Leben hineinlassen. Unser Leben wäre ärmer, wenn unsere Türen zu oft verschlossen blieben und wenn wir unsere Türen nicht für ganz unterschiedliche Menschen öffnen. 

Mit Ostern stößt Jesus eine Tür auf. Er lässt uns in sein Leben hinein. Weitet unseren Blick. Ich stelle es mir vor wie eine Tür, die – einmal aufgestoßen – nicht mehr geschlossen wird.  

lebendige_hoffnung

Die Tür gibt den Blick frei für das, was kommt -für das Neue, für das Nicht-Alltägliche, für das Atemholen im Alltag. Es ist eine ausgesprochene Einladung. So wie in unserem Wochenspruch: Wir sind eingeladen, lebendige Hoffnung zu sein. 

Jesus hat uns gesucht und gefunden, nun ist es an uns, was wir daraus machen. Damit die Hoffnung kein Abstraktum bleibt, sondern konkret erlebbar wird. Hoffnung findet nicht im luftleeren Raum statt, sie braucht feste Ankerpunkte: Menschen, die uns Türen öffnen. 

Der Menschensohn ist gekommen, 
zu suchen

und selig zu machen, 
was verloren ist.
Lk 19,10

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat
zu einer lebendigen Hoffnung
durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

 

Der Menschensohn ist gekommen, 
zu suchen

und selig zu machen, 
was verloren ist.
Lk 19,10

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat
zu einer lebendigen Hoffnung
durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

1 Petrus 1,3 

Ältere Impulse zum Wochenspruch 1 Petr 1,3 finden Sie hier und hier.

Bilder: Gabi Eder/pixelio.de (Scheunentor), Stephanie Hofschlaeger /pixelio.de (Himmelstür)

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Zachäus. Oberzöllner. Einer, der nicht selber Zoll einnimmt, sondern organisiert. Der bei seinen Vorgesetzten Ideen einreicht, wie man das Zollsystem verbessern könnte. Der so effizient wie möglich arbeiten will.

Einer also, der auch darüber nachdenkt, wie die Dinge laufen. Kein Revoluzzer, kein Quergeist – auch nicht im guten Sinne. Aber einer, der Neugier und Interesse für über seine eigene Welt in sich trägt. Und das, obwohl er ein eher kleiner Mann ist.

Aus erster Hand will er wissen, wer dieser Jesus ist, von dem so viel die Rede ist. Und weil er eben so klein ist, und Jesus umringt von Jüngern ist, sitzt er auf den starken Ast eines Maulbeerbaums, um ein wenig höher zu sitzen, damit er Jesus auch sieht.

„Ich muss heute in deinem Haus einkehren“, sagt Jesus da zu ihm. Ich muss heute einkehren – ein wenig Zeit bleibt Zachäus, um alles für ein gemeinsames Mahl in die Wege zu leiten.  Ich muss – ich muss, denn da ist mehr als Neugier bei Zachäus. Die Hälfte seines Besitzes will er den Armen geben, Vergebung bei denen erbitten die er betrogen hat.

Dieser Zachäus scheint schon länger das Gefühl mit sich herumgetragen zu haben, dass etwas in seinem Leben schief läuft. Dass er eigentlich etwas ändern sollte. Dass er nicht so lebt, wie er gerne leben würde. Dass er sich selbst verloren hat.

Zachäus will sich finden lassen.

 

Der Menschensohn ist gekommen,
zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Lk 19,10

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