Treue.
Was für ein Wort. Altmodisch klingt es. Zumindest, wenn man es als religiösen Begriff verwendet, jenseits der Treue in einer Beziehung. Treue zu Gott, Treue von Gott.
Vertrauen klingt da moderner. Gott setzt sein Vertrauen in uns. Verspricht, bei uns zu sein, unser Begleiter im Leben. Wir können Gott vertrauen, Gott vertraut uns.
Dass wir Gott Vertrauen schenken können, er uns Halt gibt, das hören wir in unseren Kirchen oft. Gottes Vertrauen in uns wird weitaus seltener zum Thema, auch wenn es eigentlich nur die andere Seite der Medaille ist. Vielleicht haben wir zu viel Angst davor, dass wir diesem geschenkten Vertrauen nicht gerecht werden, dass das Geschenk mit Forderungen an uns verknüpft ist.
Was dieses Vertrauen in uns bedeutet, machen sowohl Jesaja als auch der Psalmist deutlich: Der Mensch ist ein geknicktes Rohr, zerbrechlich und unsicher im Wind schwankend. Der Mensch ist wie Gras, das im Wind schwankt. Unbeständig, vom Tode bedroht.
Solch schwankenden Gestalten schenkt Gott also sein Vertrauen. Glück gehabt, würde ich sagen.
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen,
und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.
Jes 42,3
Die Gnade aber des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit
über denen, die ihn fürchten,
und seine Gerechtigkeit auf Kindes Kind
bei denen, die seinen Bund halten
und gedenken an seine Gebote, dass sie danach tun.
Ps 103,17f.