Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen

berge_fallenWas für ein Trost: Jesaja sieht Berge wanken und niedergehen, während die Gnade Gottes für immer bleibt.

Was für ein Trost: Das Weizenkern, das in der Erde stirbt, bringt große Frucht.

Göttlichen Trost kann man nicht sehen, greifen oder fühlen. Göttlicher Trost kann den Trost anderer, und den Trost, den man sich selbst gibt, kaum ersetzen.

Göttlichen Trost kann man im Wort Gottes finden. In Bibelstellen, die einen berühren und anrühren. In Bibelstellen, die man im Herzen verankert hat. So entsteht ein Vertrauen, das trägt. Dann kann man seine Sorgen so auf Gott werfen, dass einem Last abgenommen ist.

Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen,
aber meine Gnade soll nicht von dir weichen. 

Jes 54,10

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt,
bleibt es allein;
wenn es aber erstirbt,
bringt es viel Frucht.

Joh 12,24

Bild: Hans/pixabay.com

Meine Predigt zu Jes 54,7-10 (Predigttext des heutigen Sonntags Lätare) finden Sie hier

Sei getrost und unverzagt…

Was uns beflügelt
ist
worauf wir warten

Was uns bestärkt
ist
was schon war
an Gutem

Was uns laufen lehrt
ist
jetzt

Habe ich dir nicht geboten: 
Sei getrost und unverzagt? 
Lass dir nicht grauen 
und entsetze dich nicht. 
Denn der Herr, dein Gott, 
ist mit dir in allem, was du tun wirst. 
Josua 1,9

Gelobt sei Gott, der Gott allen Trostes,
der uns tröstet,
damit wir trösten können,
die unseres Trostes bedürfen. 

nach 2. Kor 1,3f.

Der Weg ist das Ziel – Fastenzeit V

In der Fastenzeit wollen wir uns auf den Weg machen – auf den Weg zu uns. So soll in diesem Jahr der Weg das Thema der Besinnung sein – bis Ostern werde ich ganz unterschiedliche Aspekte der Weg-Thematik aufgreifen und beleuchten. 

czech-republic-3445595_640Der Schriftsteller Franz Kafka lässt in seiner Parabel „Der Aufbruch“ aus dem Jahr 1922 einen Reiter überstürzt aufbrechen. Von seinem Diener nach dem Ziel seiner Reise gefragt, antwortet der Ich-Erzähler: “ ‚Weg-von-hier‘ – das ist mein Ziel.“ Über den Grund des Aufbruchs zu dieser   „wahrhaft ungeheuren Reise“ erfährt der Leser nichts. 

Oft genug wissen wir im Leben nicht, wohin wir unterwegs sind. Oft genug liegt es nicht an uns, dass das Ziel nicht sichtbar ist. So bleibt uns nichts anderes, als uns auf den Weg zu konzentrieren, auf dem wir unterwegs sind. 

Ja, manchmal ist der Weg sogar das Ziel. Im Gegensatz zu Kafkas Reiter sollten wir uns damit, aufgebrochen zu sein, aber nicht auf Dauer zufrieden geben. Sich umschauen, zurückblicken, sich ausrichten: all das gehört zum Leben dazu. 

Wir feiern heute den Sonntag Laetare. Laetare („Freuet euch“) bietet einen ersten Blick auf das Osterfest, ist eine Art Vorgeschmack, mitten in der Passionszeit.

Gerade dann, wenn das Ziel nicht in Sichtweite ist, wenn es verschwommen vor uns liegt, ist es umso wichtiger, nicht halt- und kopflos zu sein, sondern seinem inneren Kompass zu vertrauen. Ein kleiner Ausblick, ein Lichtblick, ein Vorgeschmack auf das, was kommen wird, hilft, den Blick vertrauensvoll nach vorne zu richten. 

Wir gehen in den kommenden Wochen den Weg weiter hin zur Osterzeit. Angekündigt sind mehr Corona-Tote als in der Weihnachtszeit. Angekündigt ist Düsternis und Trauer, nicht Freude und der helle Schein der Auferstehung. Wie wird es uns ergehen an diesem Ostern 2021? 

Einen Hoffnungsschimmer können wir heute sehen: die angelaufenen Impfungen, die Gewissheit, dass die Verbreitung des Virus in den Griff zu bekommen ist, dass wir mit dem Ende der Pandemie rechnen können. Schauen wir also nach vorn. 

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück,
der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Lk 9,62

Hier die Links zu den vorangegangenen Beiträgen:
Fastenzeit I
Fastenzeit II
Fastenzeit III
Fastenzeit IV

Nicht diese Worte

Frankreich ist im Krieg.
Emmanuel Macron, Frankreich

Wir befinden uns im Krieg. Ich bin ein Präsident in Kriegszeiten.
Donald Trump, USA

Begegnet dem Virus wie Männer, nicht wie Jungs!
Jair Bolsonaro, Brasilien

 

Nicht diese Worte von Krieg und Sieg will ich hören.
Oft genug dienen sie nur dem Versuch, sich als Politiker in der Krise selbst zu inszenieren und zum eigenen Machtausbau.
Mutmachende Worte will hören. Mutmachende Worte die zeigen, dass unsere Nachbarn uns wichtig sind. Mutmachende Worte die zeigen, dass wir die Arbeit der Menschen, die sich heute für andere aufopfern, würdigen. Mutmachende Worte für mein Herz und meine Seele.

Nicht diese Worte von Krieg und Sieg will ich hören.
Oft genug wird dadurch verschwiegen, dass wir nur auf Zeit spielen. Wir können nicht siegen. Wir haben keinen Krieg zu gewinnen.
Ehrliche Worte will ich hören. Ehrliche Worte davon, dass das Gesundheitssystem vor Überlastung geschützt werden soll. Ehrliche Worte darüber, dass unser Verhalten etwas bewirken kann. Ehrliche Worte darüber, dass Angst kein guter Ratgeber ist.

Nicht diese Worte von Krieg und Sieg will ich hören.
Oft genug versuchen nicht nur Verbrecher Kapital aus der Krise zu schlagen. Da wird aus Krankenhäusern der medizinische Bedarf gestohlen, nötige Mittel teuer verkauft, auf einem Flughafen verschwindet millionenfach Mundschutz.
Worte der Klarheit will ich hören. Worte der Klarheit darüber, was falsch und verwerflich ist. Worte der Klarheit über das Gute im Menschen.

Nicht diese Worte von Krieg und Sieg will ich hören.
Oft genug nehmen wir selbst, wo wir von Hamstereinkäufen gelesen und zeitweise leere Regale gesehen haben, sicherheitshalber eine Packung mehr mit und hören auf unseren Bauch und nicht auf unseren Kopf.
Worte der Vernunft will ich hören. Worte der Vernunft, die mir Angst nehmen. Worte der Vernunft, die mir Kraft und Klarheit geben. Worte der Vernunft, die mich in meinem Tun bestärken.

Nicht diese Worte von Krieg und Sieg will ich hören.
Oft genug machen wir uns heute Sorgen. Sorgen um unsere Liebsten. Oft genug aber auch unnötige Sorgen, die uns ohne triftigen Grund lähmen.
Worte der Zuversicht will ich hören. Worte der Zuversicht, dass wir mehr meistern können als wir glauben. Worte der Zuversicht, dass wir heute den Traum von einer besseren Welt entdecken können.

Diese Worte voll Mut und Zuversicht will ich hören.

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht

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Ein Weizenkorn wird gesät.

Es geht auf. Wächst. Gedeiht.

Eine Pflanze entsteht daraus, stark und kräftig.

Viele Weizenkörner hängen an ihren Halmen.

IMG_20190331_185418Jesus opfert sich.

Er ist das Weizenkorn.

Das Weizenkorn, das Frucht bringen will, das nicht einfach vergehen will.

Er ist das Weizenkorn, das aufgehen will, wenn es an der Zeit ist.

Aus seinem Weizenkorn sind viele Weizenkörner entstanden.

IMG_20190331_185410Du bist ein Weizenkorn.

Was opferst du?

Du spendest vielleicht für Brot für die Welt, das Rote Kreuz oder die Diakonie.

Wenn in den Nachrichten über Hunger und Krieg berichtet wird, berührt dich das. Es lässt dich nicht kalt.

Für deine Mitmenschen hast du mehr freundliche Worte als unfreundliche.

Lieber weniger arbeiten und weniger verdienen, dafür aber mehr leben – das könnte dein Lebensmotto sein.

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Ich bin ein Weizenkorn.

Werde ich auch Früchte tragen?

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Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt,

     bleibt es allein;
wenn es aber erstirbt,
     bringt es viel Frucht.
Wer sein Leben liebt,
verliert es;
wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet,
wird es bewahren bis ins ewige Leben.

Joh 12,24f.

 

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