Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat

Wer vertraut, kann loben.
Wer liebt, kann loben.
Wer gibt, kann loben.

Wer nimmt, kann danken.
Wer schenkt, kann danken.
Wer was erlebt hat, kann danken.

Am besten dabei immer die Augen schließen.

Loben und danken kann man am leichtesten blind.

 

 

Lobe den HERRN, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Psalm 103,2 

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat

Losgelöst – erster Teil

Lobe den Herrn, meine Seele, und seinen heiligen Namen. Was er dir Gutes getan hat, Seele vergiss es nicht, Amen.

Ein wunderschönes, berührendes Lied habe ich da auf den Lippen, wenn ich den Wochenspruch für den kommenden Sonntag lese. Es dürfte wohl keinen anderen Psalm geben, der so oft vertont worden ist wie der 103. Psalm.

 

„Das Hohelied der Barmherzigkeit Gottes“ ist dem Psalm als Untertitel zuteil geworden. Den Blick will ich heute aber nicht darauf richten, was hier über Gott gesagt wird. Spannender finde ich die Frage, was das mit dem Menschen macht.

Gott loben heißt Vertrauen

„Lobe den Herrn und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“ – auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht auffällt: wir haben es hier mit einem Segensspruch zu tun. Das Lob Gottes und die Erinnerung an Gottes Taten gehören zusammen. Das Lob fußt auf der Erfahrung von Gottes Wirken. Es gibt also einen Grund zu loben.

Was ist unser Grund zum Lob Gottes? Vielleicht das Betrachten der Natur, vielleicht ein eigenes Erlebnis bei dem Gottes Kraft zu spüren war, oder das Einreihen in die lange Geschichte des Volkes Israel und des Christentums durch die biblische Offenbarung.

Der dänische Theologe Knut Lögstrup hat einmal geschrieben, dass das Reich Gottes wenn überhaupt, dann ansatzweise nur im Ur-Vertrauen von Kindern zu ihren Eltern zu spüren sei. Auch das kann ein Grund sein, Gott zu lieben: im Innersten zu wissen, zu spüren, dass Gott für einen da ist, dass man sich ihm immer anvertrauen kann.

Gott loben heißt Zuversicht

Zuversicht – mir gefällt dieses Wort. In Psalm 103 kommt davon jede Menge vor. Gott weiß, was für ein Gebilde wird sind, heißt es in dem Psalm. Nämlich ein Gebilde aus Staub, vergänglich. Und gerade deshalb wendet sich Gott uns mit seiner Gnade und Barmherzigkeit zu.

Wer Gott lobt, spürt diese Zuversicht. Mit Zuversicht leben heißt: mit einer optimistischen Lebenseinstellung durch die Welt gehen. Im Wissen, dass Gott mit einem unterwegs ist. Wenn wir den heiligen Namen Gottes loben, wie es im Psalm heißt, so loben wir Gott, JHWH, den Ewigen, der ist der er ist, war der er war, sein wird der er sein wird und der sich als unser Begleiter erweist.

Gott loben heißt Befreiung

Wer Gott lobt, befreit sich. Im fünften Vers von Psalm 103 heißt es, dass wer Gott lobt jung wird wie ein Adler. Der Bibelkommentar des Stuttgarter Alten Testaments erklärt dieses Bild so: wir werden neu erschaffen wie ein Geier, der sich plötzlich durch warme Winde majestätisch erheben kann.

Man kann nicht beim Lobpreis stehen bleiben, wie es manche Freikirchen tun. Das Lob Gottes lässt unseren Mund fröhlich werden. Eine Freude, die man nicht für sich behalten kann – eine Freude, die davon lebt, dass sie weitergegeben wird. Wer Gott lobt, erhebt sich in die Lüfte, wie ein Geier. All die überflüssigen Ängste und Sorgen – sie haben hier keinen Platz mehr. Lassen Sie sich doch von der folgenden Melodie in die Lüfte heben:

 

Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. 

Psalm 103,2 

 

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