Aus seinem göttlichen Reichtum beschenkt er uns immer wieder mit seiner grenzenlosen Gnade

geschenkeGeschenke. Nichts als Geschenke.
Sie liegen da. Schön verpackt.
Viele Wünsche sind in ihnen versteckt.

Gottes Gnade bekommen wir unverpackt.
Frei Haus sozusagen.
Wir müssen sie nur annehmen.
Erst dann können wir sie verstehen.

Aus seinem göttlichen Reichtum 
beschenkt er uns 
immer wieder aufs Neue 
mit seiner grenzenlosen Gnade 
Joh 1,16

Hier ist die Besinnung zum Wochenspruch aus dem Jahr 2019 zu finden. 

Bild: Annette/pixabay.com

Und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit

Ein Kind war uns geboren
und noch ein Kind
und noch ein Kind
vieles geschah in diesen Tagen
viel wurde geboren und
viel wurde gestorben

Dann aber sah man:
dass das Wort Fleisch geworden ist
dass das Licht in die Welt gekommen ist

Dann aber hoffte man:
auf Gnade
auf Wahrheit

Und schließlich glaubt man:
an Gottes Zelt in dieser Welt
an Gottes helles Licht in dieser Welt

Und heute fragt man:
wo ist dieses Zelt
wo ist dieses Licht

in dieser Welt

Und wir sahen seine Herrlichkeit,
eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater,
voller Gnade und Wahrheit.

Joh 1,14b

Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade

Ich bin mit dem Auto unterwegs. Dann: ein Radfahrer überquert die Straße. Quer über die Kreuzung. Ich schüttle den Kopf. Wie kann man nur so fahren. Hätte er nicht absteigen können, das Fahrrad über die Kreuzung schieben. Das ist doch gefährlich, so zu fahren. Ich kann ihn nicht verstehen.

Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs. Fahre ein kurzes Stück in die Fußgängerzone. Natürlich steige ich nicht ab. Muss wegen einer Fußgängerin abbremsen, die quer über die Straße läuft. Wie kann man nur so laufen, ohne nach links oder nach rechts zu schauen. Das ist doch gefährlich, so blind herumzulaufen. Ich kann sie nicht verstehen.

Gnade über Gnade – mit Gnade ist das so eine Sache. Wir nehmen sie gern, aber wir geben sie nicht gern. Dabei sollte es doch umgekehrt sein: wir sollten viel lieber Gnade weitergeben, als darauf angewiesen zu sein. Geben ist seliger als nehmen.

Gott ist gnädig – sind wir es auch?

 

Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.
Joh 1,16 

 

Von guten Mächten wunderbar geborgen, Teil 2

Sie haben den ersten Teil über das Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ von Dietrich Bonhoeffer noch nicht gelesen? Hier finden Sie ihn.

Hier geht es nun mit Gedanken zu Strophe 4 bis 7 weiter. Hören Sie sich aber erst nochmal das Lied an:

 

Leid muss ertragen, Leid muss getragen werden. Und Leid darf nicht vergessen werden. Aber Leid ist nicht das, was das Leben ausmachen sollte. Hoffnung gibt etwas anderes. Mit einem großen „Doch“ beginnt die vierte Strophe des Gedichts.

 

Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.

Wenn das Leid sein Ende findet, wenn Freude das Leid verdrängen kann, dann soll das Schmerzliche nicht gleich wieder vergessen werden. Es soll in Erinnerung behalten werden, mit allem, was es ausgemacht hat und mit allem, was man daraus gemacht hat, mit allen Lehren, die man vielleicht daraus gezogen hat.

Wenn Dietrich Bonhoeffer schreibt „dann gehört dir unser Leben ganz“, so will er damit nicht Gott erpressen, indem er sich ihm vorher verweigert. Dankbar nimmt er den Kelch des Leids an, heißt es ja in Strophe 3. Bonhoeffer verdeutlicht hier vielmehr, dass die bösen Tage nicht zu Gott führen, sondern den Glauben verdunkeln können. Erst wo die bösen Tage beendet sind, kann man sich ganz Gott öffnen. Die dunklen Schatten, die zuvor sichtbar waren, haben das Licht getrübt und Zweifel genährt.

 

Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

Wie aber gegen diese dunklen Schatten ankämpfen? Wie Hoffnung haben und erhalten, wo die Nacht hereinbricht? Jetzt schon für ein wenig Licht in dieser dunklen Welt sorgen, ist Bonhoeffers Rat. Trotz aller Dunkelheit: die kleinen Lichter, die Kerzen sind da und zeigen einen Schimmer davon, wie es aussieht, wenn Licht und Freude in der Welt herrschen.

Die Freude hat das Leid (noch) nicht ersetzt. Und dennoch ist die Dunkelheit nicht einfach dunkel. Die Dunkelheit wird erhellt. Wie kommt Bonhoeffer darauf? „Wir wissen es“, es ist unsere Glaubensüberzeugung, sagt er: Gott ist auch da, wenn es dunkel ist, wenn Nacht um uns ist. „Von guten Mächten“ ist ein Vertrauenspsalm, Vertrauen in die Anwesenheit Gottes auch in tiefster Nacht. Verbunden mit der Gewissheit, dass Gottes Lichtschein auch dann sichtbar ist.

Diese Anwesenheit Gottes spürt Bonhoeffer in der Nacht, der Stille zum Trotz:

 

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.

Die Strophe wirkt ein wenig wie ein Mutmachlied, wie ein Lied, das man singt, um die Angst zu vertreiben. Die Stille, die zur Einsamkeit wird, ist bedrohlich. Es ist die Stille der aufgeschreckten Seelen, die abgeschnitten sind von ihrer Umgebung, abgeschnitten von ihrer Sicherheit und ihren Überzeugungen. Diese Stille, die Bonhoeffer besingt, ist keine Gebetsstille, keine Stille des Glaubens, es ist vielmehr eine Stille, die den Glauben in seiner Existenz bedrohen kann, die aber doch zum Echoraum des Glaubens werden kann. Und zwar mit Phantasie.

Denn gegen diese Stille setzt Bonhoeffer die Erinnerung, die Gedanken an seine Freunde und Verwandte, an alle Kinder Gottes. Bonhoeffer versammelt sie in seinen Gedanken, sie werden zu seiner „unsichtbaren Welt“; eine Welt, die immer größer wird, an je mehr Menschen man denkt. Diese Versammlung der Kinder Gottes bildet den Chor, der Gott lobt. Dieses Lob Gottes bildet die Spitze von Bonhoeffers Gedicht.

Aller widrigen Umstände zum Trotz singt der Chor im Kerzenschein in die Dunkelheit hinein:

 

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

 

Wochenspruch für Sonntag, 30.12.:
„Und wir sahen seine Herrlichkeit,
eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater,
voller Gnade und Wahrheit.“
Joh 1,14b 

 

Wochenspruch für den 31.12.:
Meine Zeit steht in deinen Händen. 

Psalm 31, 16a 

 

Von guten Mächten wunderbar geborgen, Teil 1

Geht es zum Jahresende hin, so gibt es ein Lied, das in den Altjahresgottesdiensten wohl immer gespielt und gesungen wird: „Von guten Mächten“. Heute und morgen will ich mit Gedanken zu diesem Gedicht Dietrich Bonhoeffers meine „Gedanken zum Wochenspruch“ in diesem Jahr ausklingen lassen. Hören wir uns zuerst einmal das Lied an:

„Von guten Mächten“ ist ein Lied, das nachdenklich und fürsorglich zugleich wirkt. Es ist ein Lied, das man meiner Meinung nach nicht mit Pauken und Trompeten instrumentalisieren kann. Mit seiner einfachen, getragenen Melodie steht es für sich allein und kann am besten in die Stille hinein gesungen werden.

Ich empfand es als sehr bereichernd, auf youtube verschiedene Interpretationen anzuhören – ganz unterschiedlich wirkt der Text dann. Manchmal befremdlich, manchmal anrührend, manchmal auch fremd. Was er aber nicht verliert, ist seine leicht melancholische Stimmung und die Hoffnung, die dennoch durch sie hindurchscheint.

 

Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Dietrich Bonhoeffer weiß, als er diese Zeilen schreibt, dass er allein in das neue Jahr gehen muss, denn er ist 1943 verhaftet worden und sitzt im Gefängnis in der Berliner Prinz-Albrecht-Straße. Er hat dieses Gedicht nicht für sich geschrieben, sondern für die Menschen, die an ihn denken und an die er denkt. Geschickt hat er es im Dezember 1944 als Weihnachtsgruß an seine Verlobte, Maria von Wedemeyer.

Die erste Strophe schwört die Verbindung zu seinen Freunden und Verwandten herauf: ich will mit euch leben, ich bin bei euch. Auch wenn ich jetzt im Gefängnis bin: wir feiern dennoch gemeinsam Silvester. Es ist kein lautes Silvester, es ist eines, das gegen den Kriegslärm und gegen die familiären Schicksale bestehen muss. Es ist ein Silvester, an dem man betonen muss, dass es noch „gute Mächte“ gibt und dass man sich diesen guten Mächten wie ein Kind anvertrauen kann. Die „guten Mächte“, die Engel Gottes, sind treu aber still – man könnte sie übersehen und erst recht überhören. Weiß man aber von ihrer Existenz, so können sie einen behüten und trösten. Wunderbar ist das, ein kleines Wunder ist das in dieser Zeit.

Wenn wir heute diese Zeilen lesen, gehen sie erst einmal gegen den Strom. Wir wünschen uns Glück für das neue Jahr, Gutes, Gesundheit. Aber Trost? Geborgenheit? Brauchen wir das? Wir sind hier im Tiefsten angesprochen. Bei dem, was wir nicht jedem erzählen. Bei dem, was wir vielleicht für uns behalten.

Ja, wir wollen behütet sein, wir wollen getröstet sein. Wir wollen fühlen, dass Gott bei uns ist. Ja, wir wollen uns wunderbar fühlen!

Folgt man dem Lied in Bonhoeffers Anordnung, so folgt nun die zweite Strophe. Siegfried Fietz hat die letzte Strophe des Gedichts zu einem Refrain umgewandelt und so das Lied mit einem roten Faden der Zuversicht und des Gottvertrauens versehen. Bei Bonhoeffer steht eher der Kontrast zwischen dem Guten, das man in einer schlechten, dunklen Welt erfahren kann, im Vordergrund. Es ist bei Bonhoeffer eher ein dramatischer Aufbau, an dessen Spitze, in der siebten und letzten Strophe, schließlich der Lobgesang auf das Vertrauen in Gott steht.

 

Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.

Das alte Jahr ist noch nicht vorbei. Das alte Jahr mit seiner Dunkelheit hält „uns“ fest – sagt Bonhoeffer. Damit bezieht er seine Verwandten und Bekannten ein. Sein Bruder Klaus ist ebenso verhaftet, seine Zwillingsschwester ins Ausland geflüchtet, da sie einen jüdischen Ehemann hat. In der Familie Bonhoeffer hat das alte Jahr viele dunkle Schatten, die bedrückend sind. Von „böser Tage schwerer Last“ spricht Bonhoeffer.

Wenn wir dieses Lied heute singen, fragen wir uns, wo unsere „bösen“ Tage lagen. Was waren Ereignisse, die uns angegriffen haben – in unserem Selbstverständnis, in unserem Werteverständnis, in unserem Selbstvertrauen. „Noch“, sagt Bonhoeffer, noch drückt uns diese Last, aber wir müssen loslassen, wegstoßen was uns festhält.

Für Bonhoeffer kann das nur mit der Unterstützung Gottes gelingen. So endet die zweite Strophe mit einer Bitte. Er wendet sich an Gott, bittet ihn um „das Heil, für das du uns geschaffen hast“. Was ist gemeint? Der Zustand der „aufgeschreckten Seelen“, sagt Bonhoeffer, kann nicht der Normalzustand sein, kann nicht Gottes Wille sein. Der Mensch muss einem anderen Heilsplan folgen. Der Mensch ist nicht für die Dunkelheit geschaffen, sondern für das Licht, für das Heil. Der Mensch muss Schlechtes ertragen, aber er muss darin keinen Sinn sehen. Für Siegfried Fitz war das zuviel. Er formulierte in seiner Version des Liedes den Text kurzerhand um und spricht vom Heil, das uns „bereitet“ ist.

Und gerade weil Dietrich Bonhoeffer in seinem Leid keinen ursprünglichen Sinn sieht, sondern das Leiden vielmehr als bösen Angriff versteht, so kann er es von Gott annehmen:

 

Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.

Wenn Bonhoeffer hier über das Leid spricht, dann bezieht er sich auf Jesu Gebet im Garten Gethsemane: „Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (Mt 26,39). Dass es nicht  so zugeht, wie er es will, dessen ist sich Bonhoeffer zutiefst bewusst. Der Leidenskelch ist „gefüllt bis an den höchsten Rand“. An seinem Gottesbild ändert dies nichts. Betont spricht er vielmehr von der „guten und geliebten Hand“. Gott trägt keine Schuld an seinem Schicksal. Und dieses Schicksal ist nur deshalb hinnehmbar, weil Bonhoeffer weiß, dass Gott am Zustand der Welt leidet, die eigentlich Teil von Gottes Heilsplan ist. Dennoch will er das Leid „dankbar“ entgegennehmen. Es macht keinen Sinn, am Leid zu zerbrechen, da es nicht die eigentliche Berufung ausdrückt. So entsteht der Versuch, es fruchtbar zu machen, ihm irgendeine Bedeutung, irgendeine Erkenntnis abzutrotzen. Mit Jesus steht Bonhoeffer im Garten Gethsemane und harrt der Dinge, wartet, bis sich das Schlechte zum Guten wendet.

Leid ist nicht gut. Leid ist nicht notwendig. Aber es gehört zum Leben dazu. Und man kann es ertragen, wenn man weiß, dass es nicht nur den bis an den höchsten Rand gefüllten bitteren Kelch gibt, sondern auch das bis an den höchsten Rand (Bord) beladene Schiff voll Gnade (EG 8).  Im Abendmahl schließlich wird aus dem Kelch des Leids der Kelch des Heils.

 

 
 
 
Wochenspruch für Sonntag, 30.12.:
„Und wir sahen seine Herrlichkeit,
eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater,
voller Gnade und Wahrheit.“
 
Joh 1,14b 

Hier geht es zu Teil 2

Gloria in excelsis deo – Teil 3

 

 

Wenn die Engel singen, spürt man ihre Freude. Sie stellen eine Verbindung her zwischen Gott und der Welt, zwischen Himmel und Erde. Ein Gespräch entsteht, das nicht zu unterbrechen ist.

Und: mit ihrem Gesang verzaubern die Engel die Welt. Im Gloria der Engel, im Hosianna  wird aus der elenden Unterkunft beim Vieh der Ort der Ankunft Gottes, aus dem Viehtrog wird die Wiege. Aus den ungebildeten Hirten werden staunende Erleuchtete.

Denn Singen verändert die Welt. Das klappt nicht nur in Bethlehem. Weihnachtslieder wie „Tochter Zion“ bringen Glanz in meine Hütte. Sie ergreifen mich, wenn ich sie höre und machen meine Wohnung so zu einem Ort erfüllt von Freude.

Wer singt, der öffnet sich. Wer singt, lässt seine Gefühle frei, gibt seinem Herzen Raum. Denn Singen verändert auch die Menschen. Nicht nur zur Weihnachtszeit!

Gehen wir mit einem Gebet in den Tag:

Machtvoller Gott,
wir wünschen uns, dass du und deine himmlischen Chöre in unser Leben hineinsingen und unsere Welt fröhlicher machen.

Gütiger Gott,
wir wollen dich willkommen heißen in unserem Leben. Wir wollen einstimmen in den Jubel der Engel und dabei mithelfen, die Welt zu verändern.

Gnädiger Gott,
sende uns Engel, die uns helfen, eigene Schritte zu gehen hin zu Frieden und Gerechtigkeit.

Ich wünsche mir einen Engel, der für Frieden auf der Welt sorgt. Ein Engel, der für die Menschen da ist, die Krieg und Verfolgung erleiden.
Ich wünsche mir einen Engel der Gerechtigkeit. Ein Engel, der Ungerechtigkeiten in der Welt aufdeckt, damit sie beendet werden können.
Ich wünsche mir einen Engel, der immer ein Auge auf mich und meine Familie hat. Ein Engel, der mich und meine Familie schützt und behütet.
Ich wünsche mir einen Engel, der mir auch mal sagt, wo es langgeht. Ein Engel, der mir ein Bein stellt, wenn ich im Leben falsch abbiege.
Ich wünsche mir Menschen als Engel, die für mich da sind, die mir helfen, wenn ich Unterstützung benötige.
Und was für einen Engel wünscht du dir?

 

Und alsbald war da bei dem Engel
die Menge der himmlichen Heerscharen,
die lobten Gott und sprachen: 
Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden 
bei den Menschen seines Wohlgefallens

Lk 2,10b.11.13f

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns. 
Joh 1,14a

 

 

Gloria in excelsis deo – Teil 2

 

Der König soll ausgeregnet werden. Über Jakobs Haus. Ein eindrückliches Bild: der geöffnete Himmel, der Heiland, der wie auf einer Rutsche auf die Erde kommt.

Da hat Friedrich Spee, der das Lied geschrieben hat, wohl an die Geschichte gedacht, wo Jakob die Himmelsleiter sah:

Jakob zog aus Beerscheba weg und übernachtete in der Wüste, denn die Sonne war untergegangen. Er nahm einen Stein, legte ihn unter seinen Kopf und schlief.

Während er schlief, hatte er einen Traum: Eine Treppe stand auf der Erde, ihre Spitze reichte bis zum Himmel. Auf dieser Leiter stiegen die Engel Gottes auf und nieder. Und dann verspricht ihm  Gott, dass er mit ihm ist, ihn behütet, wohin er auch geht.

Engel müssen also gar nicht unbedingt singen – auch wenn sie das an Weihnachten meistens tun. Bei Jakob genügt es schon, dass er die Engel im Traum sieht, um zu wissen, dass etwas Besonderes geschehen ist, dass er an einem heiligen Ort ist.

Am Anfang der Weihnachtsgeschichte stehen die Hirten unten an der Himmelsleiter. Verwirrt, so stelle ich es mir vor, schauen sie nach oben, zum Himmel.

Die Hirten fürchten sich, heißt es in der Bibel, die Engel sind ihnen so gar nicht geheuer. Doch die Angst der Hirten verwandelt sich in Mut, sie machen sich auf nach Bethlehem als die Engel wieder gen Himmel schweben.

„Mein Engel lernte das Schweben, ich lernte das Leben“ heißt es in einem Gedicht von Rainer Maria Rilke. Und so wird die Begegnung der Hirten mit den Engeln zu einem Gespräch zwischen Himmel und Erde.

Und alsbald war da bei dem Engel
die Menge der himmlichen Heerscharen,
die lobten Gott und sprachen: 
Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden 
bei den Menschen seines Wohlgefallens

Lk 2,10b.11.13f

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns. 
Joh 1,14a

 

 

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