Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es

Glaube ist eine Gabe Gottes.
Das heißt:
Glaube lässt sich nicht erzwingen.

Glaube
lässt sich aber vorleben
ist ansteckend
sorgt für Gemeinschaft
lässt uns auf andere achten
gibt  Kraft, Mut und Besonnenheit

Glaube ist eine Gabe Gottes.
Das heißt:
Glaube befreit.

Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben,
und das nicht aus euch:
Gottes Gabe ist es.
Eph 2,8

Zu den Gedanken zum Wochenspruch aus früheren Jahren kommen Sie hier (2022) und hier (2019).

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen

Als Jesus von einer Frau aus Syrophönizien gebeten wurde, ihre Tochter zu heilen, sprach dieser die überraschenden Sätze: „Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.“

Als Jesus der Griechin aus Syrophönizien die Heilung ihrer Tochter abschlagen wollte, sprach diese die denkwürdigen Sätze: „Selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen.“

Hier ist angelegt, was im Epheserbrief weiter ausgeführt wird: die Nachfolger Christi verstehen sich als weltweite Gemeinschaft. Diese Geschichte ist mit der Absicht erzählt, eine Veränderung aufzuzeigen: Das, was in Israel begann, wird nun weitergetragen.

Uns wundert das heute: Jesus muss sich korrigieren lassen, Jesus lässt sich belehren. Wer in die Bibel schaut, findet einige Geschichten, in denen Menschen mit Gott ringen – und nicht klein beigeben. Abraham feilscht mit Gott um das Schicksal von Sodom und Gomorrha, Jakob kämpft am Jabbok um den Segen.

Das Ringen mit Gott gehört zur biblischen Tradition. Ein Ergebnis zeigt sich im Epheserbrief.

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge,
sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.

Eph 2,19

Meine Gedanken zu diesem Wochenspruch aus früheren Jahren finden Sie hier und hier.

Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es

Gnade
das Wort bleibt so unkonkret
wenn man Gnade nur nimmt
und nicht gibt

Gnade
das Wort wird so konkret
wenn man Gnade walten lässt
auch wenn es einem schwerfällt
weil man nicht weiß
was daraus wird

Gnade
ist der erste Schritt
auf jemanden zu

Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben,
und das nicht aus euch:
Gottes Gabe ist es.
Eph 2,8

Meine Gedanken zum heutigen Wochenspruch aus früheren Jahren finden sich hier .

So seid ihr nun Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen

fesseln

Mit Fesseln sind wir an dieses Leben gebunden, sagt Paulus.
Sind wir?

Es kann eine Last sein, wenn man das Irdische wie Paulus so geringschätzt und allen Blick auf das richtet, was kommen wird. 
Es kann eine Last sein, wenn man sich gut in dieser Welt eingerichtet hat. 
Es kann eine Gefahr sein, sich zu gut in dieser Welt einzurichten, so würde Paulus sagen. 

Es kann für uns heute eine Last sein, bei Paulus im Brief an die Korinther zu lesen, wie sehr er davon ausgeht, dass wir Christen uns nach dem Haus im Himmel sehnen und unser irdisches Leben verachten. 

„Ich habe genug“, hat Johann Sebastian Bach gedichtet. Ich habe genug von dem irdischen Jammertal. 
„Ich freue mich auf meinen Tod“, so endet BWV 82. Bitte was?

Johann Sebastian Bach ist sicherlich mit seinem Text aus dem Jahr 1727 näher an den Empfindungen des Paulus als die meisten von uns heute.

„Ich freue mich auf meinen Tod“:  für uns klingt das nach Depression, nach Lebensüberdruss. Und doch will damit Paulus ein Lebensgefühl beschreiben. Das Gefühl, dass das irdische Leben uns eben nicht knechten kann, dass wir so sehr wir in diesem Leben auf Erden geknickt und gebeutelt sind, dennoch in Freiheit leben.  

In Freiheit, weil in uns etwas anderes schlummert: Glaube, Hoffnung und Liebe. Das ist es, was uns in die Freiheit entlässt, was uns Trost gibt und was uns Sehnsucht ist. 

„Wir sind nur Gast auf Erden“, hat Paul Gerhardt gedichtet. Er hat die Fesseln gespürt, die ihn ans Leben ketteten. 

Und wir heute? Wir freuen uns an unserem Leben, und nicht auf unseren Tod. Wir freuen uns, dass wir auf dieser Welt leben dürfen, allem Leid, das wir erleben, zum Trotz. 

Paulus würde uns heute sicher nicht vorwerfen, dass wir unser Leben falsch leben, wenn wir die Schönheit des Lebens und die Schönheit der Welt viel mehr betonen. Denn es bedeutet ja nicht, dass wir hedonistisch nur im Hier und Jetzt leben und alles andere vergessen. Wir wissen um die Vergänglichkeit der Schönheit der Welt, ja uns ist die Aufgabe zugetragen, die Welt zu erhalten. Wir wissen um die Schädlichkeit egoistischer Lebensweisen, ja uns ist die Aufgabe zugetragen, Solidarität in der Welt zu befördern. 

Liebe, Glaube, Hoffnung: sie lassen uns gut und voller Zuversicht in dieser Welt leben. Und mit ihnen, mit Hoffnung, Glaube, Liebe spüren wir die Sehnsucht, von der Paulus spricht.  

 Denn wir wissen:
Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird,
so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.
1 Kor 5,1

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, 
sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. 
Eph 2,19
 

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten