Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht

Seht auf.
Richtet euch auf.
Macht euch bereit.
Lasst zurück, was euch lähmt.
Lasst euch nicht abspeisen mit einfachen Antworten.
Lasst euch das Träumen nicht nehmen.

Es kommt die Zeit
in der die Träume
sich erfüllen

Seht auf und erhebt eure Häupter,
weil sich eure Erlösung naht.
Lk 21,28

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht

Erhebt eure Häupter! 
     Schaut nach oben 
     Hebt euren Blick zum Himmel! 

Steht auf! 
     Schaut nach oben 
     Hebt euren Blick zum Himmel! 

Oben ist alles anders 
     Da tanzen die Gefangenen Zions 
     zum Klang von Zimbeln und Harfen 

Seht auf und erhebt eure Häupter, 
weil sich eure Erlösung naht. 
Lk 21, 28

Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, 
dann werden wir sein wie die Träumenden. 
Psalm 126,1

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht

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Macht hoch die Tür, die Tor macht weit;
Es kommt der Herr der Herrlichkeit,
Ein König aller Königreich,
Ein Heiland aller Welt zugleich,
Der Heil und Leben mit sich bringt;
Derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
Mein Schöpfer reich von Rat.
Woran mag wohl Martin Luther gedacht haben, als er in Psalm 24 übersetzte: Machet die Türen in der Welt hoch? Stadttore, die man weit öffnen kann, kennen wir. Vielleicht dachte Luther ja an ein Fallgatter, das schnell heruntergelassen werden konnte. Zumindest für das Jahr 1550 ist ein solches für die Wartburg belegt. 
Woran denken wir heute, wenn wir hören „Macht hoch die Tür“? Vielleicht zunächst an unser Garagentor, das sich nach oben öffnet und einen breiten Eingang eröffnet. Vielleicht an Schleusen, die sich langsam öffnen und ob ihrer Größe beeindruckend sind. 
Egal, was unsere Assoziationen sind: es geht darum, Gott einzuladen. Zu uns. Uns zu öffnen – uns uns und uns unseren Mitmenschen. 
 
 
Er ist gerecht, ein Helfer wert;
Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
Sein Königskron ist Heiligkeit,
Sein Zepter ist Barmherzigkeit;
All unsre Not zum End er bringt,
Derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
Mein Heiland groß von Tat.
Offene Türen zu Zeiten von Kontaktbeschränkungen und der dringenden Empfehlung, Kontakte zu vermeiden. Offene Türen in diesen Zeiten: unsere Fantasie ist gefragt. Schon wieder.
Er ist ein Helfer wert: er ist ein wertvoller Helfer. Sind wir es auch? 
 
 
O wohl dem Land, o wohl der Stadt,
So diesen König bei sich hat.
Wohl allen Herzen insgemein,
Da dieser König ziehet ein.
Er ist die rechte Freudensonn,
Bringt mit sich lauter Freud und Wonn.
Gelobet sei mein Gott,
Mein Tröster früh und spat.
Ich gehe in diesen Tagen gerne abends, wenn es dunkel wird, durch die Straßen meines Heimatdorfes. Zum Fensterschmuck gesellen sich Jahr für Jahr immer mehr beleuchtete Bäume und Sträucher, die Licht in die Dunkelheit bringen, schön anzusehen. 
Angerührt bin ich von manchem weihnachtlichen Schmuck. Wohl allen Herzen, die angerührt sind, in die dieser König, die Freudensonne, einzieht und Licht ins Dunkel bringt! 
 
 
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit,
Eu’r Herz zum Tempel zubereit‘.
Die Zweiglein der Gottseligkeit
Steckt auf mit Andacht, Lust und Freud;
So kommt der König auch zu euch,
Ja, Heil und Leben mit zugleich.
Gelobet sei mein Gott,
Voll Rat, voll Tat, voll Gnad.
Das Herz. Sehnsuchtsvoll wartet es, denn noch ist es nicht so weit. Von Zubereitung wird im Adventslied gesungen – von der Vorbereitung, der Wartezeit. Was Weihnachten angeht, so scheint es die Wartezeit kaum noch zu geben: Weihnachtslieder im Radio, als ob der Christmas tree schon aufgestellt ist. In der Suche der Musik-App Adventslieder eingeben und das Ergebnis: Weihnachtslieder in der Playlist, als ob es keine Adventslieder gäbe. Was für ein Verlust! 
 
 
Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
Meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
Dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit
Den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr,
Sei ewig Preis und Ehr.

Rat – Tat – spat – Gnad – so reimen sich die letzten Worte der Strophen. Nun aber: Ehr. Ob Georg Weissel, dem Verfasser von „Macht hoch die Tür“ kein Reimwort mehr eingefallen ist? Mir scheint es eher so, dass Weissel in der letzten Strophe des Liedes zusammenfasst, was er sagen will: Wir müssen uns für Gott öffnen. Gott ist ein gnädiger Gott, voller Barmherzigkeit und Sanftmut. Er zeigt uns unseren Weg durch den Heiligen Geist, denn er ist bei uns. Immerdar. 

 

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Lk 21, 28

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht

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Steh auf, Magdalena. Vertraue deinem Gefühl. Lass nicht nicht abhalten. Sei stark. Mache dich auf den Weg. Schaue geradeaus. Gehe geradeaus. Lass deinen Blick in die Ferne schweifen, vergiss aber nicht, auf den Weg vor dir zu achten.

Man stolpert zu schnell, wenn man so voller Tatendrang ist wie du, Magdalena. Endlich vorankommen. Endlich wissen, was Sache ist. Dann straucheln. Der erste Rückschlag ist da. Weitermachen. Kraft tanken zwischendurch. Mitstreiter suchen, bis sich etwas bewegt. Eines Tages dann auch ohne dich, Magdalena.

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Noch heute, Magdalena, besuchen wir deinen Rastplatz, wo ihn die Legende erkannt hat. Den Rastplatz, der dir auf deiner Suche nach Gott zum Rastplatz deiner Seele wurde. Dass nicht der Weg zum Ziel führt, ist uns zur Mahnung geworden.

Seht auf und erhebt eure Häupter,
weil sich eure Erlösung naht.

Lk 21, 28

Eine Betrachtung des Wochenspruchs ausgehend vom Lied „O Heiland reiß die Himmel auf“ ist hier zu finden.

Bilder: Jonny Lindner/pixabay.com

Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht

O Heiland reiß die Himmel auf!

O Heiland, reiß die Himmel auf,
herab, herab vom Himmel lauf,
reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
reiß ab, wo Schloss und Riegel für.

Ich sitze im Garten. Im Dezember. Ja, eine Jacke habe ich an. Allzu kalt ist es nicht, nur der Wind stört ein wenig. Die Sonne scheint. Kräftig scheint sie. Was wäre, wenn Gott auf einem Sonnenstrahl auf die Erde käme? 

O Gott, ein’ Tau vom Himmel gieß,
im Tau herab, o Heiland, fließ.
Ihr Wolken, brecht und regnet aus
den König über Jakobs Haus.

Oder ein Seil fällt vom Himmel herunter auf die Erde. Ach, warum ein Seil. Eine Rutsche vom Himmel direkt auf die Erde. Eine Wasserrutsche vielleicht. Die kann zur Eisbahn werden, wenn es wieder kälter wird. Und dann würde Jesus auf die Erde rutschen. In einem Affenzahn!

O Erd, schlag aus, schlag aus, o Erd,
dass Berg und Tal grün alles werd.
O Erd, herfür dies Blümlein bring,
o Heiland, aus der Erden spring.

Christrosen habe ich dieses Jahr noch in meinem Garten gepflanzt. Hoffentlich wachsen sie noch an und überstehen den Winter. Im Moment blühen sie wunderschön. Christrosen – so heißen sie, weil sie im Dezember, zu Weihnachten, blühen. Sie warten auf das Christkind, wollen es begrüßen. 

Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
darauf sie all ihr Hoffnung stellt?
O komm, ach komm vom höchsten Saal,
komm, tröst uns hier im Jammertal.

Was habe ich nur für schräge Fantasien. Zwischen Himmel und Erde sind Welten. Und in der einen Welt, in der ich lebe, geht es drunter und drüber. Außerdem: dass Gott auf die Erde kommt, daran kann ich wirklich nicht glauben. Vielleicht kann er uns ja aus der Ferne auch trösten? 

O klare Sonn, du schöner Stern,
dich wollten wir anschauen gern;
o Sonn, geh auf, ohn deinen Schein
in Finsternis wir alle sein.

Aber die Sonne scheint trotzdem wunderschön. Fast scheint es, als wolle sie mir zeigen, dass es mehr gibt als das, was uns auf dieser Welt an Schrecklichem begegnet. Wenn wieder einmal Trost brauche, werde ich mich daran erinnern, wie gut die göttlichen Sonnenstrahlen mir tun. 

Hier leiden wir die größte Not,
vor Augen steht der ewig Tod.
Ach komm, führ uns mit starker Hand
vom Elend zu dem Vaterland

 

Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, 
dann seht auf und erhebt eure Häupter, 
weil sich eure Erlösung naht. 
Lk 21,28

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